WAS SIE SCHON IMMER ÜBER ECHTE PERLEN WISSEN WOLLTEN
In unserem Perlen ABC informieren wir Sie über die verschiedenen echten Perlenarten und deren Merkmale, die für die Qualität und den Preis entscheidend sind. Ganz kurz stellen wir Ihnen auch Mallorca- und Muschelkernperlen vor, die nichts mit echten Zuchtperlen zu tun haben, sondern Imitationsperlen sind.
Unterschiede in der Herkunft echter Perlen
Der grundsätzliche Unterschied zwischen den echten Perlen liegt in der Herkunft. Zum einen gibt es die natürlich gewachsenen Perlen und zum anderen die Zuchtperlen. Bei beiden Varianten handelt es sich um ein Naturprodukt, welches nur in einer Muschel wächst. Heut zu Tage finden wir fast ausschließlich Zuchtperlen auf dem Markt, deren Unterschied wiederum zwischen Süßwasser-Zuchtperlen und Salzwasser-Zuchtperlen liegt. Während in einer Salzwassermuschel lediglich nur eine oder zwei Perlen pro Muschel gezüchtet werden, gelingt in einer Muschel im Süßwasser bis zu zwanzig Perle pro Muschel heranwachsen zu lassen. Jede Perlenart ist unterschiedlich gewachsen und weist einzigartige Eigenschaften auf. Zu den wohl bekanntesten gezüchteten Salzwasserperlen zählen die Akoya Perlen, die Südsee Perlen und die Tahiti Perlen, welche in der Regel auch zu höheren Preisen gehandelt werden, als die Perlen aus dem Süßwasser.
Süßwasser-Zuchtperlen
Um Perlen im Süßwasser zu züchten, werden Gewebeteile aus dem Mantel von fremden Muscheln in andere Muscheln eingesetzt. Diese Gewebeteilchen produzieren Perlmutt nun nicht an der Innenseite der Muschelschale, sondern im Inneren der Muschel: Eine Süßwasserperle wächst heran. Die Zeit bis zur Ernte der Süßwasserperlen beträgt in der Regel zwei bis sechs Jahre. Süßwasser-Zuchtperlen werden meist in China gezüchtet. Abgesehen von der neueren Züchtung der Süßwasser Mingperlen haben sie keinen Perlmuttkern, sondern bestehen vollständig aus Perlmutt. Die wohl bekanntesten Süßwasser-Zuchtperlen sind die japanischen Biwa-Perlen. Den Namen haben Sie aus einer früher nur im japanischen Biwasee bei Kyoto gezüchteten Perle.
Salzwasser-Zuchtperlen
Anders als Süßwasser-Perlen, die in ruhigen Flüssen und Seen entstehen, wachsen Salzwasser-Zuchtperlen nur im Meer. Traditionell werden die meisten Salzwasser-Zuchtperlen in den Küstenregionen Japans gezüchtet. Für die Zucht werden die Muschelschalen etwa zwei bis drei Zentimeter geöffnet, danach wird ein winziger Schnitt in die Gonade der Muschel ausgeführt, um in das Innere ein Stück aus dem Mantelgewebe einer anderen Muschel und zusätzlich einen kleinen Perlmuttkern zu setzen. Die Zellen des Mantelgewebes scheiden Perlmutt aus, das allmählich den eingepflanzten Perlmuttkern umgibt. Der Prozess, in dem sich die Perlmutt-Schichten um den Kern lagern, dauern etwa 6 Monate bis zwei Jahre, je nach gewünschter Qualität und Größe der Salzwasser-Zuchtperlen.
Südseeperlen
Südseeperlen wachsen in der seltenen Perlenmuschel namens Pinctada maxima heran. Diese Perlenmuschel ist die größte der Welt und kommt hauptsächlich in den warmen Gewässern rund um Australien, Indonesien und en Philippinen vor. Nach der Bekernung werden die Pinctada maxima Muscheln in Käfigen oder Netzen im Meer gehalten, damit sie in ihrem natürlichen Lebensraum heranwachsen können.
Qualitätsmerkmale von echten Perlen
Die Qualität einer echten Perle wird durch verschiedene Faktoren bestimmt, die sowohl ihren ästhetischen Wert als auch ihre Haltbarkeit beeinflussen. Hier sind die wichtigsten Merkmale, die bei der Bewertung von Perlen berücksichtigt werden:
Perlenform
Die seltenste Perlenform bei jeder Perlenernte ist die runde Form. Alles Seltene ist teuer. So ist die runde Perle einer Perlenart bei gleichen anderen Qualitätsfaktoren immer die teuerste. Andere Formen, wie Tropfen, Barock oder oval, können ebenfalls ästhetisch ansprechend sein, besonders in einzigartigen Schmuckdesigns.
Lüster und Schichtdicke
Der Glanz ist eines der bedeutendsten Qualitätsmerkmale. Allgemein gilt: Desto glanzvoller eine Perle, desto teurer ist sie bei sonst gleichbleibenden Qualitätsmerkmalen.
Perlenoberfläche
Perlen sind Naturprodukte. Kaum eine Perle ist völlig makellos. Es gilt, desto weniger Wachstumsmerkmale bei sonst gleichbleibender Qualität, desto kostbarer ist eine Perle.
Perlengröße
Die Perlengröße hat nichts mit der Qualität wohl aber mit dem Preis zu tun. Allgemein kann man sagen: Desto größer die Perle, desto höher ist bei gleichbleibender Qualität der Preis
Perlenfarbe
Die Perlenfarbe kann einen Preisunterschied machen, wenn bestimmte Farben besonders begehrt sind. So ist die metallisch weiße Südseeperle in der Regel teurer als die cremefarbene. Je nach Mode sind diese Preisunterschiede auch einem Wandel unterworfen. So sind im Moment in Asien ganz intensiv, tiefgoldene Farben bei der Südseeperle besonders begehrt und deshalb besonders teuer.
Herkunft
Die Herkunft spielt ebenfalls eine Rolle. Südseeperlen, Tahiti-Perlen und Akoya-Perlen zeichnen sich jeweils durch spezifische Eigenschaften aus, die mit ihrer Herkunftsregion verbunden sind.
Mallorca Perlen
Bei den Mallorca Perlen handelt es sich nicht um echte Perlen, sondern nur um schöne Imitationsperlen. Sie sind künstlich hergestellt, die Masse besteht aus mehreren Schichten natürlicher Substanzen wie Fischschuppen, organischen Pigmenten und anderen Perlmutt-ähnlichen Stoffen, haben aber nichts mit echten Zuchtperlen zu tun, sondern sind nur eine preiswerte Alternative zu echten Perlen.