Perlenfarben - Sichtbare Merkmale

Collier aus Tahiti- und Südseeperlen
Collier mit weißen und goldenen Südseeperlen sowie grauen Tahitiperlen

Bei der Perlenfarbe unterscheidet man die Begriffe Körperfarbe, Überfarbe und Orient:

  • Körperfarbe ist die Hauptfarbe wie weiß, grau, rosa.
  • Unter Überfarbe versteht man die leichte Tönung, die sich in der Reflextion des Lichtes z.B. als rosa, grünlicher oder bläulicher Schimmer zeigt.
  • Von Orient spricht man, wenn eine Perle mehr als eine Überfarbe aufweist.

Die Farben der Perlen werden hauptsächlich bestimmt von natürlichen Pigmenten, die sich bei den Perlenarten unterscheiden. Neben anderen Faktoren wird die Farbe wohl besonders beeinflusst durch das Gewebeteilchen der Spender-Muschel, das in die Zucht-Muschel implantiert wird.

Das Gemmologische Institut von Amerika (GIA) hat versucht, die möglichen Perlenfarben in ein einheitliches System zu fassen. Es unterscheidet:

  • Neutrale Farbtöne: weiß, grau, schwarz
  • Fast neutrale Farbtöne: silber, creme, braun
  • Weitere Farbtöne: 19 andere, die von warmen Pink-, Orange- und Gelbtönen bis zu kühlen Grün-, Blau-, Violett- und Purpur-Tönen reichen.
Multicolor Süßwasserperlen
Farbenvielfalt der Süßwasserperlen

Farben der Süßwasserperle

Süßwasserperlen kommen in einer Vielfalt von Farben vor: Neben weiß und creme gibt es eine Palette unterschiedlicher Töne von orange, orangegelb, orangerosa bis pink, purpur und violett. Im Handel sind folgende Bezeichnungen für die Farben der Süßwasserperle üblich:

  • Apricot oder Pfirsich: orange-rosa oder orange-gelber Ton
  • Lavendel oder Flieder: pink-purpur Ton
  • Vereinzelt gibt es auch seltene Silber- und Goldtöne

Die Farbpalette hat sich in den 90er Jahren erweitert und intensiviert. Das liegt daran, dass man verschiedene Süßwassermuscheln zur Zucht verwendet. Neben der Dreiecksmuschel (Hyriopsis cumingii) benutzt man zunehmend auch die Biwaperlmuschel (Hyriopsis schlegeli) und eine Kreuzung zwischen diesen beiden Muschelarten.

Graue Töne kommen nicht vor. Wenn hell- oder dunkelgraue Süßwasserperlen angeboten werden, so kann man davon ausgehen, dass diese behandelt, das heißt gefärbt oder bestrahlt wurden.

weiße & graue Akoyaperlen
Akoyaperlen in weiß, creme und silbergrau; der dunkelgraue Strang oben im Bild ist nicht natürlich, sondern behandelt

Farben der Akoyaperle

Akoyaperlen kommen in weißen, hellen und dunklen Cremefarben sowie in gelblichen Tönen vor. Am begehrtesten ist hier eine weiße Körperfarbe mit einem rosa Überton.

Es gibt auch hellgraue Akoyaperlen. Diese Farbe muss nach der Ernte allerdings fixiert werden, da sie sich sonst unter Einfluss des Lichtes verflüchtigt. Das natürliche Grau bei Akoyaperlen ist ein ins Silbergraue gehender Ton.

Dunkles natürliches Grau kommt bei Akoyaperlen nicht vor. Dunkelgraue Akoyaperlen sind behandelt, das heißt gefärbt oder bestrahlt.

Farben der Südseeperle

Die Farbpalette der Südseeperlen reicht von weiß, silber, creme, gelb, champagner bis gold.

Es gibt zwei verschiedene Arten der Pinctada maxima, in der Südseeperlen gezüchtet werden: die silberlippige und die goldlippige. Der Name beruht auf der Farbe des äußeren Randes der Perlmuttschicht auf der Innenseite der Schale.

In der silberlippigen wachsen hauptsächlich weiße Perlen, manchmal mit rosa, silber, blauen oder grünen Überfarben. In der goldlippigen Art werden mehr champagner- und goldfarbene Perlen gezüchtet. Aber auch eine goldlippige Pinctada maxima kann weiße Perlen bilden – und eine silberlippige goldfarbene. Die goldlippige Art ist stärker verbreitet; nur südlich des Äquators überwiegt die silberlippige Art.

90% der australischen Ernte ist weiß, silber und cremefarben. Die goldenen Südseeperlen kommen hauptsächlich aus den Philippinen und Indonesien.

Die natürlichen Goldtöne variieren von hell bis tiefdunkel und es gibt sie mit verschiedenen Übertönen wie grün, silber oder orange. Seltenheit, Mode und Beliebtheit bestimmen Wert und Preis. Sehr dunkle Goldtöne sind selten und besonders bei den Asiaten sehr gefragt – sie erzielen oft höhere Preise als weiße Südseeperlen.

Farbenvielfalt der Tahitiperlen
Farbenvielfalt der Tahitiperlen

Farben der Tahitiperle

Tahitiperlen werden oft auch als schwarze Perlen bezeichnet. Allerdings sind die wenigsten Perlen wirklich schwarz. Meist zeigt die Körperfarbe verschiedene Schattierungen von Grau. Es gibt faszinierende Überfarben von Purpur/Violett über Blau und Grün bis grünlich-gelb. Manchmal sind diese Überfarben so stark, dass sie den Charakter von Körperfarben annehmen. Tahiti-Multicolor-Colliers zeigen eindrucksvoll die reiche Farbpalette, die diese exotischen Perlen aufweisen können.

Die Tahitiperle ist die einzige Perlenart, bei der eine dunkelgraue Farbe natürlich vorkommt.

Im Handel sind oft folgende Bezeichnungen für Tahitiperlen gebräuchlich:

  • Peacock: dunkle grün-blau-graue Körperfarbe mit rosé- und purpurnen Übertönen
  • Pistazie: gelb-grüne oder grün-gelbe Töne
  • Aubergine oder Cherry: grau-purpurne Körperfarbe