Perlenformen - Einzigartig und ausdrucksvoll

runde & barocke Tahitiperlen Barocke und runde Tahitiperlen

Generell kann man Zuchtperlen nach ihrer Form in runde, symmetrische (ovale, bouton- und tropfenförmige) und barocke (unrunde, unregelmäßige) einteilen.

Andere vorkommende Formen werden nach ihrem Aussehen benannt, so zum Beispiel Perlen, die stäbchenförmig, kreuzförmig oder münzförmig sind.

runde Formen

Rund: die Perlen erscheinen dem prüfenden bloßen Auge rund. Bei Messungen sollten der Durchmesser einer Perle nicht mehr als 2% variieren.

Einzelperlen kann man auf Abweichung der runden Form prüfen, indem man sie in verschiedene Richtungen rollt. Die Form der Perlen eines Strangs oder einer Kette testet man, indem man ein Ende in die linke, das andere Ende in die rechte Hand nimmt und die Perlen langsam auf einer ebenen Unterlage rollt.

Nahezu rund: diese Perlen erscheinen nahezu rund. Bei Süßwasserperlen heißt nahezu rund, dass sie ein klein wenig länger, als breit sind. Wenn die Perlen als Kette getragen werden, nimmt man das kaum wahr.

Symmetrische Formen

barocke Süßwasserperlen Barocke Süßwasserperlen

oval – gerundete, längliche Form

knopfförmig (gebräuchlich ist auch das englische Wort button oder das französische bouton) - auf einer oder beiden Seiten leicht oder stark abgeflacht

tropfenförmig: birnenförmig, man unterscheidet lange und kurze Tropfen

Barocke Formen

barock: die Perle ist unrund und weist keinerlei Symmetrie auf.

semi-barock: eine unrunde Form, die leicht von der Symmetrie abweicht, z.B. eine unregelmäßige Tropfen-, Bouton-, ovale Form

Andere Formen:

Besonders bei den Süßwasserperlen gibt es noch andere Perlformen, die nach ihrem Erscheinungsbild benannt sind, z.B münzförmig, stäbchenförmig, kreuzförmig, rechteckig.

Wert

Perfekt runde Perlen sind selten und deshalb am teuersten. Aber die Perlenform ist auch eine Sache des Geschmacks. Nicht wenige bevorzugen barocke Perlen, weil hier jede Perle ein bisschen anders aussieht, sozusagen einen eigenen Charakter hat.

Perlen haben oft konzentrische Rillen und Einschnürungen, die als Circles bezeichnet werden. Wenn diese mehr als ein Drittel der Perlen ausmachen, sollte dies bei der Bezeichnung der Form zusätzlich angegeben werden: Also z. Beispiel „barocke Circleperlen.

Formen der Süßwasserperle

runde Süßwasserperlen Nur etwa 1 - 2% der Süßwasserperlen sind rund

Die Süßwasser-Zuchtperle tritt vorwiegend in barocken und symmetrischen Formen auf. Perfekt runde Perlen sind sehr selten; etwa 3 Prozent der Ernte sind rund bis annähernd rund, etwa 10 Prozent sind rundlich bis oval.

Im Vergleich dazu ist der Anteil an runden Formen bei den Salzwasser-Zuchtperlen wesentlich größer.

Das hat seinen Grund in den unterschiedlichen Methoden, die bei der Zucht von Süß- und Salzwasserperlen angewandt werden.

Allen Zuchtmethoden gemeinsam ist das Einpflanzen eines Gewebeteils einer anderen Muschel. Voraussetzung für die Entstehung einer Perle ist, dass sich aus diesem eingepflanzten Gewebeteil ein Perlsack bildet, deren Zellen dann nach innen Perlmutt ausscheiden, so dass sich aus den entstehenden konzentrischen Schichten eine Perle bildet.

Bei den Salzwasserperlen bildet sich der Perlsack um den eingepflanzten runden Kern und die Perlmuttablagerungen erfolgen auf die vorgegebene runde Form. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine runde Perle bildet.

Barockperlen 20 mm große Barockperlen, die wegen ihrer Form auch "fireballs" genannt werden.

Die Chinesen versuchen unermüdlich, neue Techniken zu entwickeln, um den Anteil runder Süßwasserperlen zu erhöhen. So experimentieren sie seit Jahren, Süßwasserperlen mit eingepflanztem Kern zu züchten. Sie verwenden hierfür Muscheln, die aus vorangegangener Zucht einer Perle bereits über einen Perlsack verfügen. In diesen Perlsack führen sie den runden Kern ein. Bisher sind die meisten auf diese Weise gezüchteten Perlen jedoch nicht rund, sondern barock. Man nennt diese barocken Formen „fireball“ weil die Form ein wenig an einen Meteor erinnert.

Eine mögliche Erklärung für die Entstehung dieser Form ist folgende: Zwar ist der in die Muschel eingeführte Kern rund, nicht jedoch der bereits vorhandene Perlsack. Die Epithelzellen umschichten nicht nur den runden Kern, sondern füllen auch die nicht vom Kern eingenommenen Hohlräume im Perlsack mit Perlmutt.

Man kann davon ausgehen, dass die Chinesen bei zunehmende Erfahrungen mit diesen Zuchtmethoden den Anteil der runden Perlformen in Zukunft steigern werden.

Formen der Akoyaperle

barocke Akoyaperlen Silbergrau und barock: Akoyaperlen in seltener Form und Farbe

Bei den Akoyaperlen überwiegt die runde oder annähernd runde Form. Sie ist durch den zur Zucht eingepflanzten, runden Kern vorgegeben und wird gefördert durch die relative kurze Wachstumszeit der Perle von meist 10 bis 12 Monaten. Der Prozentsatz der runden und annähernd runden Akoyaperlen liegt bei 70% - 80%.

20% - 30% der geerntete Akoyaperlen sind semibarock, barock oder tropfenförmig.

Formen der Südseeperle

Die Südseeperle hat einen eingepflanzten relativ großen, runden Perlmuttkern. Gleichwohl ist nur ein kleiner Prozentsatz der geernteten Südseeperlen vollkommen rund. Es gibt fast runde, ovale, tropfenförmige, knopfartige und barocke Formen. Technisch sehr hoch entwickelte Perlfarmen vermögen bei der Ernte einen höheren Anteil an runden und annähernd runden Perlen zu erzeugen, als technisch weniger perfekte Zuchtstätten. Ständig wird die Technik verbessert. In den letzten Jahren hat der Anteil an runden Perlen deutlich zugenommen.

Formen der Tahitiperle

Tahitperlen können tropfenförmig, boutonförmig, also leicht abgeflacht, semibarock und barock sein.

20% der Ernte sind in der Regel rund, 20% annähernd rund.

23% der Ernte bestehen aus Circles, das sind Perlen auf deren Oberfläche konzentrische Ringe oder Rillen zu sehen sind. Wenn alle anderen Qualitätskriterien gleich sind, ist eine Perle ohne Circles wertvoller als eine mit diesen Wachstumsmerkmalen.

Farmen mit fortschrittlichen Zuchtmethoden haben einen größeren Prozentsatz an runden und symestrischen Perlen, als kleine Familienbetriebe mit beschränkten Ressourcen.